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"Was uns hält" - ein Musiktheater aus Göttingen

„Die Teilnehmer:innen waren sehr überrascht, als wir ihnen eröffneten, dass es weder ein Skript noch vorgefertigte Texte für das kollektive Stück geben wird. Ihre eigene Kreativität wollten wir wecken – es ging um ihre Lebenswelten.“ Hans Kaul, einer der Workshopleitenden von „Was uns hält“.
Doch kreativ zu werden in einer großen Gruppe von völlig unbekannten Menschen, das ist eine wahre Herausforderung und jeder Schritt ein Selbstbewusstseins-Booster.
Lest mehr dazu, wie es den Jugendlichen gelang das Wagnis einzugehen und was sie auf der Bühne am Ende der 10 Tage performten in der Projektbeschreibung unten.

Mehr zum Projekt

Um die Neugier der Jugendlichen zu wecken und sie zu ermutigen sich kreativ in die Gruppe einzubringen, brauchte es einfühlsames Geschick. Deshalb eröffneten die ersten drei Workshoptage einen Experimentierraum: die Gruppe erforschte gemeinsam die Sichtweisen, Hoffnungen und Träume der einzelnen Teilnehmenden durch Schreibübungen und theaterpädagogische Spiele. Hans Kaul, der für die musikalisch-pädagogische Begleitung verantwortlich war, bat daran anschließend die Jugendlichen Lieder aus ihren Herkunftsländern für die und in der Gruppe zu singen. So sammelten sie Stücke aus Somalia, Afghanistan und Pakistan, den Ländern, aus welchen die Jugendlichen kamen. Diese musikalische Vielfalt wurde ihre gemeinsame Basis.

In der Vertiefungsphase des Workshops bildeten die 14 Jugendlichen 2er oder 3er Gruppen und waren gefragt sich in diesen Kleingruppen kurze Spielszenen auszudenken und gegenseitig vorzuspielen. So entstanden theatrale Impulse und kleine Choreografien für das gemeinsame Musikstück.

„Das Berührendste des Projektes“, so Hans Kaul, „war die On Stage Performance, einer Gruppe, die zusammengewachsen war, sich gegenseitig motivierte. Sie haben das Vertrauen ineinander gefunden und ihre jeweiligen Geschichten zu einer großen Geschichte über das Glück werden lassen.“

Und das klang so: „Das größte Glück für mich ist, in Deutschland und am Leben zu sein.“ Eine andere Stimme: „Das größte Glück für mich ist, meine Mutter wieder zu sehen. Ganz nah!“ und „Das größte Glück für mich ist, die Universität zu machen. Ich möchte unbedingt studieren.“

Zeitraum

23.06.2023 - 31.08.2023

Zielgruppe

Die Jugendlichen stammten aus Afghanistan, Irak, Balutschistan (Pakistan) und Somalia. Sie waren zwischen 14 und 18 Jahre alt. Ein Teil von ihnen (ca. 60%) ist unbegleitet als Flüchtling nach Deutschland gekommen.

Format

Creative, Work Out Camp, On Stage

Bündnis

Umgesetzt wurde es von dem Braunschweiger Verein Boat People Projekt, in Kooperation mit der Jugendhilfe Südniedersachsen, dem Migrationszentrum Niedersachsen und der Freien Musikschule am Wall.

Website

www.boatpeopleprojekt.de
www.jugendhilfe-sued-niedersachsen.de
www.freie Musikschule am Wall e.V.

"Wir sind hier" - Parkour-Projekt in Hamburg

„Unerwarteterweise waren dann die Pausen eigentlich die Momente, in denen am meisten Mut von den Jugendlichen aufgebracht wurde“, erzählt uns Rica Blunck, die Projektleitung des Hamburger Pop To Go -Projektes.
Zwischen den Aktivitäten, wenn die Gruppe zusammen saß, wurden die sprachlichen Barrieren porös und die Jugendlichen, die neu in der Stadt waren, trauten sich deutsch zu sprechen.
Von furchtlosen Momenten wie diesen, lest ihr mehr in der Projektbeschreibung unten.