Fachtag 2022

Am 07.10.2022 von 11 bis 20 Uhr fand im Jugendkulturzentrum Königstadt | Prenzlauer Berg | Berlin der Pop To Go - Fachtag statt. 85 Akteure aus der kulturellen Bildung und der Popförderung konnten nach zwei Jahren pandemie-bedingter Pause endlich wieder zusammenkommen.

Die Breiten- und Nachwuchsförderung ist für den Bundesverband POP ein Schlüssel für die Zukunft der Branche. Es fehlt an Fachkräften in allen Bereichen – von den Künstler:innen bis zur Tontechnik. Über Pop-Projekte werden Kinder und Jugendliche abgeholt, die sich orientieren und begeisterungsfähig sind. Fehlt dieser Kontakt, ergeben sich keine Berührungspunkte zum Berufsfeld Pop. Schulischer Musikunterricht leistet diesen Einstieg kaum, denn hier liegt der Schwerpunkt nicht selten noch auf der Musikgeschichte des 15. bis 20. Jahrhunderts.

Die aktuelle Musikszene zugänglich machen ist das eine – Jugendliche und junge Erwachsene in ihrer Diversität für die unterschiedlichsten Rollen und Aufgaben zu begeistern das andere. Ob Frauen, Trans*personen oder People of Colour – es gilt Barrieren abzubauen und Zugänge zu schaffen.

Die Förderung „Pop To Go“, die bis 2027 fortgeführt wird, unterstützt das aus Sicht des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in besonderer Weise. Doch das kann nur ein erster Schritt sein. Olaf Kretschmar (Erster Vorsitzender des BV POP) fordert darüber hinaus einen Pakt für kontinuierliche und konsistente Nachwuchsförderung zwischen den Popföderern, der Wirtschaft und der Politik in Deutschland:

„Unsere Aufgabe ist es, das ganze System der Popkultur offener und durchlässiger zu machen – denn es ist eben nicht niedrigschwellig und barrierefrei. Wir müssen Nachwuchsförderung und Diversität verbinden, zum einen, weil wir die jungen Menschen aus den vielfältigen, unterschiedlichen sozialen Kontexten und die kreativen Impulse, die sie mitbringen, brauchen. Zum anderen aber auch, um zu verhindern, dass wir in der nächsten Generation die strukturellen Defizite der Musikbranche reproduzieren. Dabei ist unser Projekt Pop to Go ein wichtiger Baustein, um junge Menschen die Wirkmacht Popmusik auch niederschwellig näherzubringen“ so Olaf Kretschmar.

Auf dem Programm des Fachtages standen:

· Ein Panel zur Breiten- und Nachwuchsförderung mit besonderem Fokus auf Diversity-Aspekten und Impulsen zur Stärkung im Nachwuchsbereich. Mit: Novaa (Artist), Anna Groß (MaLisa-Stiftung), Kirsten Grebasch (Music Pool Berlin, BV POP), Paul Baert (bathalo Duisburg Rheinhausen), Moderation Olaf Kretschmar.

· sowie diverse Workshops zur digitalen Musikproduktion, zum Selfpublishing, zu Diversity in der kulturellen Bildung und zu Herausforderungen von Kulturprojekten im ländlichen Raum.

Gerahmt wurde das Fachprogramm durch Performances von jungen Bands aus Duisburg-Rheinhausen, Pasewalk, Neuruppin und aus der Region Niederrhein (gefördert durch „Pop To Go – unterwegs im Leben“ im Rahmen von „Kultur macht stark“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung).

Die Teilnehmenden waren die Popmusikförderer der Branche und aus den Bundesländern (u.a. Landesarbeitsgemeinschaften) sowie Vertreter*innen von Rockmobilen, regionalen Kulturinitiativen und Fördervereinen.